Mittwoch, 27. November 2013

Wir, die Krone der Schöpfung

Die Evolution hat uns verarscht. Über alle Maßen verarscht. Nicht nur dass wir draufgehen werden, uns selbst vernichten werden, die Evolution hat auch noch dafür gesorgt, dass wir es im Vorhinein merken und erahnen können. Sie hat uns die Gabe der (Selbst)reflexion geschenkt um sicherzustellen, dass wir es ja mitkriegen. Das ist so, als würde einem der Henker vorher erzählen wie er einen töten würde. Und dank der Gabe unseres "höheren" Denkens, können wir es uns in allen Einzelheiten ausmalen.
Der Untergang der Menschheit begann nicht etwa mit der Industrialisierung, er liegt nicht einmal im Zeitalter der Geschichtsschreibung. Noch lange bevor wir begannen "die Erde auszubeuten". Wir haben schon lange vorher mitgeholfen Mammuts auszurotten und wer weiß wie viele andere Arten. Aber der Beginn unseres Untergangs liegt noch weiter zurück. Viel weiter. Noch bevor wir begannen Feuer anzuzünden und Faustkeile zu machen, um Tierfelle abzuziehen und uns mit ihnen zu wärmen. Noch weiter zurück. Und der schlaue Leser hat es vielleicht shon begriffen. So wie der Verfall eines Lebewesens, der später zum Tod führt, schon mit der Geburt einsetzt, so begann unser Untergang mit den ersten aufrechten Schritten, mit der ersten Umbildung umseres Gehirns, der wegführte vom Affen, der auf Bäumen klettert, hin zum aufrecht gehenden Wesen, der sich durch die Savanne bewegt. 
Wir waren einmal kleine Äffchen. Wir hatten ein Fell, das uns wärmte und wir sammelten Beeren, Früchte, vielleicht aßen wir auch Blätter und Rinde. Doch aus irgendeinem Grund hat es die Evolution so eingerichtet, dass wir nach mehr Unabhängigkeit strebten. Nach immer mehr Unabhängigkeit. Und während so mancher Hai seit 30.000 Jahren noch unverändert lebt - seine DNA, sein Erscheinungsbild hat sich nicht verändert - haben wir in der Zwischenzeit begonnen Nutzpflanzen und Nutztiere zu züchten, Felder zu bebauen und die Welt nach unseren Vorstellungen zu formen. Es heißt, gut funktionierende Systeme werden durch die Evolution beibehalten. Der Hai sowie "lebende Fossilien", auch das Krokodil ist so ein Beispiel, sind perfekt abgestimmte Systeme und haben die Jahrtausende unverändert überdauert, perfekt in ihre Ökosysteme eingefügt. Wir hingegen haben uns rasant verändert. Vielleicht ist das einfach der letzte Zyklus. Vielleicht kam es einfach wie es kommen musste. Möglicherweise waren wir eine gigantische Fehlentwicklung. Unfähig zusammenzuarbeiten, unfähig zur Selbstregulation und unfähig sich in ihre Umwelt einzufügen. Falsch programmiert, von Anfang an. 
Vielleicht haben uns auch die Asteroiden schon zu lange verschont. Doch die Natur findet immer einen Weg. Sie findet immer einen Weg sich zu erneuern. 

Sind die Bakterien nicht blöd, ihren Wirt zu töten? Vielleicht kann man die Intelligenz eines Bakteriums, oder von Viren, daran messen, wie lange es braucht um das Lebewesen zu töten, indem es lebt. Schlaue Bakterien lassen sich demnach länger Zeit. Denn sie gehen ja mit drauf. Doch war der Tod des Wirten nicht von dem Augenblick vorherbestimmt, von dem es das tötliche Virus aufnahm?

Wir werden uns selbst vernichten. Unser einziges Glück ist, dass wir nicht wissen, wann. Und dass wir immer noch naiv genug sind zu glauben, dass es auch anders kommen könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. In der Tat, so soll es sein.

Freitag, 1. November 2013

Ökologischer Fußabdruck vs. Leben

Schon mal den ökologischen Fußabdruck-Test gemacht? Ich schon, gerade eben, zum ersten Mal. Ich will ehrlich sein. Für meine Verhältnisse bräuchte es ca./fast 3 Erden. Dabei bin ich noch unter dem österreichischen Durchschnitt.

Dann habe ich den Vergleichs-Test gemacht. Ich habe bei jeder Frage das bestmögliche angekreuzt: Demnach wohne ich in einer 60m² Wohnung mit Passivhausstandard (15 kWh/m²a) mit einer 2. Person. Nutze kein Auto, auch keine U-Bahn, keinen Zug, verreise nie mit dem Flugzeug, verreise eigentlich sowieso nie, weil ich meine Urlaube/ Reisen "sehr einfach/ am liebsten daheim" gestalte (Frage 7, Konsum).
Ich kaufe mir so gut wie nie neue Kleidung, Einrichtung, Elektrogeräte etc. etc. - eh klar. Ich meine, ich habe das fadeste, unaufregendste Leben, ever (so scheint es). Ich habe einfach in jedem Bereich übertrieben. Ich bin Veganerin und kaufe nur lokale, saisonale Öko-Produkte. Verdammt, ich habe nicht einmal mehr einen Hund, in dieser "angenommenen Wirklichkeit".
Und was kommt raus?
Ich brauche 1,25 Planeten!

WAS?! Verdammt, was denn noch? Wie kann man das denn noch toppen? Wie komme ich auf einen Planeten (das einzig anzustrebende Ideal)?!

Von uns wird schon so einiges verlangt... Warum darf ich kein Haustier haben? Wie komme ich an eine Passivhauswohnung? Und wo soll diese sein, damit ich KEINE Wege mit Bahn oder gar Auto zurücklegen muss?! Wie soll das denn bitte möglich sein?
Kann es sein, dass so ein Leben in den meisten Umständen gar nicht möglich ist? Und wenn nicht, warum wird man vor eine unmögliche Aufgabe gestellt?

Außerdem - wie lässt sich dass "niemals Reisen" damit vereinbaren, dass man dann im Allgemeinen, als ungebildeter, intoleranter Trottel dasteht, der nie über seinen Tellerrand schaut?
"Life is a book, the ones who never travel only read one page", habe ich schon zigfach auf Pinterest gelesen.
Ja, ich weiß, man soll sich auch nicht so von den Medien beeinflussen lassen. Internet ist doch auch so ein "Medium", oder?
Also scheiß auf's Reisen! Leute, bleibt daheim! Das ist viel besser. Denn dann hält ihr euren CO2 Footprint niedrig.

Ja, dieser Post ist als Kritik an diesem Fußabdruck Rechner zu verstehen. Es muss doch noch andere Möglichkeiten geben! Es kann nicht sein, dass alles, was im allgemeinen als "normal" angesehen wird bereits viel zu viel ist. Und wenn es so ist, dann sollte man die Erwartungen an die Bürger ebenfalls senken.
Wie soll denn jetzt jeder in einem Passivhaus mit Solarbetriebener Heizung und Warmwasseraufbereitung wohnen? Wie soll man sich das überhaupt leisten?
Außerdem ist das doch gar nicht möglich, ohne dass man den Großteil des Baubestandes aufgibt. Soll der dann leer stehen? Soll man die Altbauten "sanieren", oder gleich niederreißen und neu bauen?

Also Fragen über Fragen.

Oder vielleicht ist der Rechner nur als Hinweis zu verstehen: Ja, man sollte Strom und Wasser sparen, nicht so oft sinnlos shoppen gehen... Aber dann braucht man immer noch über 2 Erden pro Kopf. Also, was soll das?

Donnerstag, 24. Oktober 2013

der sinn des lebens

Dienstag habe ich bei "willkommen österreich" in der rubrik "die unteren 10-tausend", bei der es um die spielemesse im rathaus (wien) ging, ein interview mit einem jungen gesehen, der auf die frage wie lange er täglich computer spiele  und wieso, antwortete, er spiele ca. 10 stunden  am tag, weil es da einfach um ihn ginge, er könnte da einfach machen, was er wollte und müsste sich nichts und niemandem unterordnen.

Dann habe ich mir gedanken zum leben gemacht und kam zu dem schluss, das leben sollte wie ein computer spiel sein. Wir sollten es voller leidenschaft und freude leben, neugierig auf alles, neugierig alles auszuprobieren. Warum können wir das nicht? Im endeffekt ist die letztendliche antwort - "weil wir angst vor dem tod haben". Wenn wir keine angst vor dem tod hätten, hätten wir absolut nichts zu verlieren. Und das würde für mich heißen, wir würden uns trauen alles auszuprobieren.

Ich habe ein interessantes buch gelesen, das ich jedem ans herz legen würde, der sich mit den fragen über das leben und den tod, den sinn des lebens etc. beschäftigt (hat). "Dying to be me", Anita Moorjani....
Sie schreibt, dass der Sinn des lebens, der grund warum wir hier sind, ist, unser leben zu genießen und wir selbst zu sein. Meiner meinung nach ein wundervoller gedanke, der so vollkommen ist, so klar und "logisch", dass es für mich gar keinen zweifel daran geben kann. Nicht nur das, er bringt mich dazu  mich zufragen, warum ich nicht selbst schon einmal auf diese idee gekommen bin.

Waum versuchen wir ständig es anderen recht zu machen? Unsere vermeintliche "pflicht" zu erfüllen? Warum zwingen wir uns dazu, dinge zu tun, die wir nicht wollen? Wem bringt das irgendetwas?
Wäre es nicht so viel schöner und lebenswerter das zu tun, was uns spaß macht? Was uns jeden tag mit freude erfüllt?

Ich glaube sogar, die erfolgreichsten menschen tun genau das. Für mich heißt erfolgreich sein, in einem zustand zu sein, wo nicht nur die existenz durch (materiellen) wohlstand gesichert ist, sondern wo man auch vollkommen zufrieden ist mit sich selbst und der welt. Und wenn ich dann jemanden  sehe, wie z.b. wiederum in willkommen östereich, thomas glavinic, der, so schien es mir, sich so akzeptiert wie er ist, bücher schreibt und das shreiben liebt (wie er gestern selbst sagte) und dabei auch einen bestseller nach dem anderen produziert, dann betrachte ich einen solchen menschen als erfolgreich.